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„Hohe Patientenorientierung am Ortenau Klinikum, heute und in Zukunft“

Symposium Patientendialog am Ortenau Klinikum zeigt Wege zu vertrauensvoller Beziehung zwischen Arzt, Pflegekraft und Patient

Ärzte und Pflegende sollten bei ihrer Arbeit in Krankenhäusern mehr Zeit für einen gewinnbringenden Dialog mit Patienten zur Verfügung haben.: Das ist Tenor des ersten Symposiums Patientendialog, das am 18. Oktober vor rund 80 Ärzten, Beschwerdemanagern, Patientenfürsprechern und weiteren Experten aus dem Gesundheitsbereich im Ortenau Klinikum in Offenburg stattgefunden hat. Initiatoren waren neben dem Gastgeber der Bundesverband Beschwerdemanagement in Krankenhäusern (BBfG), der Bundesverband Patientenfürsprecher in Krankenhäusern (BPiK) und die Kommunikationsagentur Visioness. Mit einem Grußwort unterstützt wurde die Veranstaltung unter anderem vom Patientenbeauftragten der Bundesregierung, Dr. Ralf Brauksiepe. In seiner Begrüßung wies Ortenau Klinikum-Geschäftsführer Christian Keller auf die zunehmende Bedeutung der Patientenorientierung hin. Gerade weil der Klinikverbund mit seiner „Agenda 2030“ auf die bundesweiten Herausforderungen nach größeren Häusern und zunehmender Spezialisierung reagiere, wolle das Ortenau Klinikum die vertrauensvolle Beziehung zum Patienten weiter in den Mittelpunkt stellen. „Wir verstehen uns als ein Krankenhaus mit hoher Patienten- und Mitarbeiterorientierung, wozu ein wertschätzendes Miteinander sowie ein ethisch geprägter und achtsamer Umgang mit unseren Patienten gehört. Unser Leistungsversprechen ist es, eine hohe Patientenorientierung am Ortenau Klinikum zu bieten, heute und in Zukunft“, sagt Christian Keller. Aus diesem Grund werde jedes Jahr ein Ethiktag und ein Resilienztag veranstaltet. Auch mache die Klinik regelmäßig Angebote für Workshops und Fortbildungen zu Themen wie Ethik, Achtsamkeit und Resilienz. Für den an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg lehrenden und bundesweit in der Gesundheitsbranche bekannten Medizinethiker Professor Dr. Giovanni Maio hat das Ortenau Klinikum für sein Bemühen um Patientendialog Modellcharakter. Mit Blick auf die Gesundheitspolitik im Bund kritisierte Maio, dass soziale Bereiche wie die Krankenhäuser zu Wirtschaftsunternehmen umdefiniert würden Optimierungsbedarf bestehe vor allem im Dialog mit Patienten, für den Ärzte sich Zeit nehmen sollten. In einem offenen Austausch müssten Bedürfnisse von Patienten wahrgenommen werden. Sie sollten in die Entscheidung über die individuell beste Therapie einbezogen werden und schließlich Unterstützung erhalten. Wie Ärzte Hilfe leisten könnten, erschließe sich aus dem Dialog. Oft sei das Gespräch selbst bereits ein Teil die Lösung.

Für einen offenen Dialog plädierte auch Ingrid Fuchs, Patientenfürsprecherin des Ortenau Klinikums Offenburg-Gengenbach. Als solche versteht sie sich als Bindeglied zwischen Patient und Klinik, betont aber, ehrenamtlich zu arbeiten und damit unabhängig vom Krankenhaus zu sein. Die gelernte Krankenschwester, ehemalige Pflegedirektorin und stellvertretende Oberbürgermeisterin ist an einem friedlichen Austausch und der Lösung von Konflikten interessiert. Die große Kunst bestehe darin, Kritik positiv zu sehen: „Jede Beschwerde kann dazu beitragen, die Leistungen und das Angebot am Klinikum zu verbessern“, sagt die Patientenfürsprecherin und legt sich und dem Ortenau Klinikum das Motto auf: „Jeder Fehler ist ein Schatz, den es zu heben gilt.“

In ihrem Fall mit großem Erfolg: 1000 Patienten und Angehörigen hat Ingrid Fuchs allein im vergangenen Jahr zur Seite gestanden. „In den meisten Fällen gelang es, Missverständnisse aufzuheben, Versäumnisse aufzuholen und Informationen weiterzugeben“, so Fuchs. Dabei lobt die Patientenfürsprecherin die hervorragende Unterstützung und Kooperationsbereitschaft, die ihr dabei von Klinikleitung und Mitarbeitern des Hauses entgegenkommt. Highlight des zweiten Teils der Veranstaltung war am Nachmittag die Vorstellung des Benchmarks des Bundesverbands Beschwerdemanager in Gesundheitseinrichtungen (BBfG) e. V., der jedes Jahr im Herbst veröffentlicht wird. Der Befragung unter Beschwerdemanagern aus ganz Deutschland zufolge sind Mängel in der Organisation, Kommunikationsprobleme und die räumliche Ausstattung von Krankenhäusern im Jahr 2017 die häufigsten Gründe für Beschwerden. Zugleich gab es das meiste Lob für pflegerische und ärztliche Leistungen.

Unterstützt wurde das Benchmark in diesem Jahr erstmals vom Deutschen Krankenhausinstitut, deren Vorstand Dr. Karl Blum Einblicke in seine Arbeit gab. Marie-Christin Sablotni, Referentin Medizin des Clinotel-Krankenhausverbunds, stellte Erfassungsmodelle für die Patientenzufriedenheit innerhalb der Klinikgruppe vor, Greta Schuler, Beraterin des Sozialverbands vdk Patienten- und Wohnberatung Baden-Württemberg, informierte über Hilfsangebote für Patienten für die Zeit nach dem Krankenhausaufenthalt und Detlef Schliffke, 1. Vorsitzender des Bundesverbands Patientenfürsprecher in Krankenhäusern stellte den mit der Veranstaltung zusammenhängenden Awad Patientendialog vor, der am 14. November im Rahmen der Fachtagung des BPiK auf dem Deutschen Krankenhaustag in Düsseldorf vergeben an eine Klinik vergeben wird, die sich in besonderer Weise für den Dialog mit Patienten einsetzt. Nominiert dafür ist unter anderem auch das Ortenau Klinikum.
Weitere Informationen zum Symposium Patientendialog und dem gleichnamigen Award finden Sie auf der Website www.patientendialog.de.

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