Der Krankenhausausschuss des Ortenaukreises hat in seiner gestrigen Strategiesitzung zur Zukunftsplanung des Ortenau Klinikums folgende Beschlüsse gefasst:
1) Die Geschäftsführung des Ortenau Klinikums wird beauftragt, im Sinne einer langfristigen Handlungsperspektive unverzüglich die beiden im Gutachten der Krankenhausberatungsgesellschaft CMK dargestellten Lösungsansätze „Alternative 1“ (3 Betriebsstellen) und „Alternative 2“ (4 Betriebsstellen) im Vergleich zum Status Quo umfassend und detailliert auch mit externer Hilfe untersuchen zu lassen. Erst auf dieser Basis kann vom Kreistag entschieden werden. Die Geschäftsführung des Ortenau Klinikums wird aufgefordert, in der nächsten Sitzung ein Konzept mit einem Zeitplan vorzulegen, wie der im Beschlussantrag formulierte Auftrag erfüllt werden kann.
Parameter dieser Prüfung sollen sein:
• Vor- und Nachteile bei der Behandlungsqualität,
• Vor- und Nachteile bei der Personalgewinnung,
• Investitionsbedarf (einschl. erwartete Investitionsförderung)
• Erreichbarkeit der Klinikstandorte,
• Wirtschaftliches Ergebnis des Ortenau Klinikums
• Kosten des Übergangs von 9 Betriebsstellen auf 3 bzw. 4 Betriebsstellen
• Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung
• Verzahnung mit Medizinischen Versorgungszentren und der Notfallversorgung
• Weitere wichtige Kriterien können ggfs. von den Gutachtern und der Zentralen Klinikleitung hinzugefügt werden.
2) Der Krankenhausausschuss beauftragt die Geschäftsführung des Ortenau Klinikums mögliche interne Einsparpotentiale und Synergien im Verbund zu heben.
3a) Der Krankenhausausschuss beauftragt die Geschäftsführung des Ortenau Klinikums unverzüglich das „Modell Landrat“ vollständig durchzuprüfen und dem Kreistag zur Entscheidung vorzulegen.
Das Modell Landrat sieht vor: Ettenheim (inkl. Fußchirurgie und Schmerztherapie) sowie Oberkirch (inkl. Geburten) als Portalkliniken. Verlagerung der Orthopädie von Gengenbach nach Kehl. Fortführung von Gengenbach mit neuen Leistungsangeboten Kurzzeitpflege und Heimbeatmung für Kinder. Verlagerung Gynäkologie und HNO von Kehl nach Achern und Offenburg.
3b) Der Krankenhausausschuss geht dabei davon aus, dass mit diesem Modell die bisherigen Betriebsstellen bis auf Weiteres Bestand haben werden.
Alle drei Beschlüsse sind einstimmig verabschiedet worden.