Mit einer Feierstunde hat das Ortenau Klinikum Offenburg-Kehl am Montag den Anbau für seinen neuen Zentral-OP und einen neuen Linksherzkatheter-Messplatz offiziell eingeweiht. Vor Gästen aus Politik, Gesundheitswesen und dem Ortenau Klinikum gratulierten Gesundheitsminister Manne Lucha, Landrat Frank Scherer, Abteilungspräsident Dr. Johannes Dreier vom Regierungspräsidium Freiburg sowie Ortenau Klinikum-Geschäftsführer Christian Keller der Klinik zu einem modernen OP-Komplex mit Linksherzkatheter-Messplatz.
In einer Videobotschaft an die Gäste betonte Minister Lucha, dass der OP-Neubau „Patientenversorgung auf höchstem Niveau“ biete. Die Investition von rund 22 Millionen Euro zeige erneut, dass der Ortenaukreis ein „vorbildlicher Krankenhausträger“ sei und sich die Menschen im Ortenaukreis auf das Ortenau Klinikum verlassen könnten. Das Neubau-Projekt sei im Landeskrankenhausbauprogramm 2021 berücksichtigt, das noch vor Jahresende abgeschlossen werde, sicherte der Minister zu.
Landrat Frank Scherer sagte in seiner Begrüßung, der Ortenaukreis sende mit dem Neubau des Zentral-OP ein deutliches Signal: „Der Ortenaukreis steht zu seiner Aufgabe, eine exzellente Patientenversorgung zu gewährleisten. Wir sichern moderne und leistungsfähige Strukturen. Und das nicht erst mit der Umsetzung unseres Zukunftsprojekts „Ortenau 2030“ in acht Jahren, sondern wir investieren fortlaufend in die Zukunft.“ Der Neubau sichere für die kommenden Jahre eine qualitativ hochwertige, operative Versorgung und Notfallversorgung, schaffe moderne und attraktive Arbeitsplätze und biete beste Möglichkeiten für die Ausbildung junger Nachwuchskräfte im ärztlichen und pflegerischen Bereich. Scherer dankte dem Land für die Unterstützung bei Investitionen, dem Kreistag für die „richtige Entscheidung“ zum Neubau des Zentral-OP und allen am Bau beteiligten Planern und Baufirmen für die sehr schnelle Ausfertigung in nur 20 Monaten. Ganz besonders dankte er den Beschäftigten im Zentral-OP und Linksherzkatheter-Messplatz, die mit ihrer engagierten Arbeit auch in schwierigen Zeiten eine exzellente Gesundheitsversorgung in der Ortenau ermöglichten.
Dr. Dreier gratulierte dem Ortenau Klinikum zur Fertigstellung des „zukunftsorientierten OP-Neubaus“. Das Land werde auch diese „Interimslösungen“ bis zur Umsetzung des Zukunftskonzepts „Ortenau 2030“ fördern. Das Konzept sei der richtige Weg und der kürzlich erfolgte Einstieg in die Landesförderung für die Klinik-Neubauprojekte in Achern und Offenburg ein „großes Signal“, dass das Land auch „weiterhin als engagierter Partner zur Verfügung steht“.
Ein Krankenhaus, in dem nicht gebaut werde, sei ein totes Haus, erklärte Christian Keller in seinem Grußwort. „Wir bauen sehr viel und sind lebendig“. Der Ortenau Klinik-Geschäftsführer unterstrich, dass im Rahmen von „Ortenau 2030“ alle Projekte voll im Zeitplan liegen. Keller dankte dem Land und Landrat Frank Scherer für die gute Zusammenarbeit, allen am Bau Beteiligten für die schnelle Umsetzung und den Klinikbeschäftigten für die engagierte Arbeit zum Wohl der Patienten.
Der Neubau des Zentral-OP, der bereits im Sommer fertiggestellt wurde und seitdem genutzt wird, ist direkt an das Hauptgebäude der Klinik am Ebertplatz angebunden. Die modernen Operationssäle sind im ersten Obergeschoss untergebracht. Im Erdgeschoss befindet sich der Linksherzkatheter-Messplatz mit kardiologischer Funktionsdiagnostik, der erstmals am Ortenau Klinikum in Offenburg etabliert wird. Das Ortenau Klinikum will damit die Patientenversorgung im Raum Offenburg bei akutem Herzinfarkt weiter verbessern.
Ein zentraler Aspekt der Planung des neuen Zentral-OP war die Behandlung der Patienten in Räumen mit viel Tageslicht und einer freundlichen und ruhigen Atmosphäre. Zugleich wurde viel Wert auf eine attraktive und entspannte Arbeitsumgebung für die Beschäftigten gelegt.
Der neue Zentral-OP wurde baulich nach den aktuellsten, modernen Standards geplant und umgesetzt. So entspricht beispielsweise die Betriebs- und Klimatechnik allen heutigen Anforderungen. Dadurch spart die Klinik auch deutlich an Betriebs- und Energiekosten. Zudem kann die Klinik im neuen Zentral-OP ein neues OP-Management umsetzen, das den Weg des Patienten durch den OP vereinfacht und bisher dezentrale Prozessabläufe bündelt.
In dem neuen Zentral-OP am Standort Ebertplatz werden voraussichtlich pro Jahr rund 10.500 Operationen durchgeführt. Die häufigsten Eingriffe sind neben der Versorgung von Unfallpatienten (Unfallchirurgie, Neurochirurgie, Plastische-, Hand- und Zahn-Mund-Kiefer Chirurgie) urologische, gynäkologische und allgemeinchirurgische Eingriffe. Teilweise kommt dabei auch das roboterassistierte da-Vinci Operations-System zum Einsatz.